Dienstag, 20. Mai 2014

"Ihr fehlen die Fähigkeiten!"

Wenn Augsburgs Politiker auf Facebook übereinander herziehen - gerne auch in der selben Partei 

Facebook ist ein tolles Medium. Man bleibt mit Freunden in Kontakt, erfährt schnell die neuesten News und kann sich eines der gefühlt fünf Milliarden Videos von süßen Tieren ansehen. Facebook hat auch schon länger die Politik erreicht. Selbst oder besonders auf kommunaler Ebene nutzen Politiker das soziale Netzwerk häufig. Das Gute daran ist: Die Einträge sind authentisch, sie stammen von den Stadträten selbst. Auf Bundesebene erledigen das oft Mitarbeiter oder Agenturen. Und weil die Postings authentisch sind, sind sie auch oft emotional. Das führt zu interessanten, skurrilen und mitunter auch peinlichen Auseinandersetzung. Hier das Best of:

ULRIKE BAHR vs. MÄGGIE HEINRICH

Eine Wahlniederlage ist hart. Eine derart herbe Wahlniederlage, wie sie im März die Augsburger SPD erlebt hat, ist besonders hart. Reflexartig beginnt die Suche nach Schuldigen, irgendjemand muss ja verantwortlich sein. Besonders unter Druck stand und steht die Vorsitzende Ulrike Bahr. Schon vor der Wahl umstritten, wurde sie am letzten Wochenende mit einem miserablen Ergebnis im Amt bestätigt. In ihrer Rede setzte sie zum Gegenangriff an. Etwas altbacken sei man im Wahlkampf wohl dahergekommen. Die Leiterin der Wahlkampfkommission - Margarete Heinrich - fand das alles andere als lustig und wollte diese Anschuldigung nicht auf sich sitzen lassen. Die Parteivorsitzende sei bei der Kommission mit dabei gewesen, habe die Entscheidungen mitgetragen. Zudem habe Bahr oft mit Abwesenheit geglänzt und der Wahlkampf sei sicher nicht altbacken gewesen. Diese Worte sind ein deutliches Indiz dafür, wie zerrissen die SPD in Augsburg ist. Die Wahlschlappe ist noch lange nicht verdaut. Wenig später war Margarete Heinrichs Posting übrigens gelöscht. Wie die Zusammenarbeit zwischen der Noch-Parteivorsitzenden und der Neu-Fraktionschefin künftig funktionieren kann, ist mehr als fraglich.

ROLAND WEGNER vs. ULRIKE BAHR UND MÄGGIE HEINRICH

Ulrike Bahr hat's nicht leicht. Direkt nach der Wahl kam ebenfalls harte Kritik vom überraschend klar gescheiterten Kandidaten Roland Wegner. Auch er sieht im Bundestags-Neuling Bahr eine der Hauptschuldigen. Als Parteivorsitzende fehlten ihr die Fähigkeiten, so Wegner. Er fordert unverhohlen über Facebook Bahrs Rücktritt. Aber auch Margarete Heinrich bekommt ihr Fett weg: Sie habe als Wahlkampfleiterin versäumt, die gänzlich unbekannten Kandidaten auf der SPD-Liste zu stadtweit bekannten Gesichtern zu machen. Denn die SPD-Kandidaten durften nur in ihrem Stadtteil plakatieren, alles andere war tabu. Tatsächlich verfolgte die CSU hier einen anderen Kurs. Ihre Köpfe sah man von Haunstetten bis zur Firnhaberau. In der SPD schießt wohl derzeit jeder gegen jede(n).

EVA WEBER vs. THORSTEN FRANK

Klar, als Stadtratskandidat muss man sich erstmal bekannt machen. Gerne mit skurrilen Forderungen auf Facebook. Der (später gescheiterte) Kandidat Thorsten Frank präsentierte sich in einem Flyer als Retter der Jakober Kirchweih, Augsburgs mittlerweile schäbigstem "Volksfest". Die Verkürzung auf vier Tage "durch die Stadtverwaltung" führe zum Aus. Das wiederum brachte die heutige Bürgermeisterin Eva Weber - ebenfalls sehr aktiv auf Facebook - auf die Palme. Sie gab contra und wies via Posting darauf hin, dass nicht die Verwaltung, sondern der Rat die Entscheidung getroffen habe und jeder SPD-Stadtrat ebenfalls für das neue Konzept gestimmt habe. Das Ganze ging dann (alles auf Facebook) noch ein einige Male hin und her, bevor Margarete Heinrich den Brand mal wieder löschen musste und sich entschuldigte.

MÄGGIE HEINRICH vs. EVA WEBER

Alles gut ist zwischen den beiden Frauen trotzdem nicht. Die CSU wollte beweisen, kein Hinterzimmer-Männer-Verein zu sein und organisierte einen Frauen-Abend. Die zwei jungen SPD-Kandidatinnen Anna Rasehorn und Angela Steinecker verteilten draußen allerdings Werbe-Flyer für die SPD. Daraufhin fiel wohl von einer CSU-Dame der Satz, das sei "peinlich". Das wiederum fand Margarete Heinrich peinlich und äußerte sich erzürnt auf ihrer Facebook-Seite. Es folgten weitere Diskussionen. Eva Weber schaltete sich erneut ein und versuchte, die Wogen zu glätten. Die SPD-Damen seien herzlich eingeladen gewesen. Am Ende hatten sich dann alle wieder lieb. Ende gut, Facebook gut.

Und da soll noch einer sagen, politische Debatten - naja, zumindest im weitesten Sinne - könnten nicht auf Facebook stattfinden!
Aber warum sind daran eigentlich fast nur Frauen beteiligt? Männer aus dem Stadtrat, haltet euch ran, das Volk will unterhalten werden!

Sonntag, 18. Mai 2014

Bauen bis zum bösen Ende?

Der Augsburger an sich ist geduldig und genügsam. Er hat den knapp zweijährigen Kö-Umbau und die damit verbundenen Fahrplan-Umstellungen klaglos akzeptiert. Er hat es hingenommen, dass die Fußgängerzone monatelang kaum noch zu betreten war, außer man stieg über komischen Behelfs-Brücken. Die viel zitierte Aufenthaltsqualität blieb vollends auf der Strecke. Aber zumindest war das allen klar. Der neue Kö ist jetzt fertig und schön und funktioniert. Die Fußgängerzone auch. Trotzdem verirren sich nicht mehr Leute als vorher dorthin. Im Gegenteil. 
Der Kö funktioniert auch, weil sich die Autofahrer zwischenzeitlich andere Wege gesucht haben. Auf der Friedberger Straße bleiben Staus seit der Einführung der Linie 6 aus, weil die Autos gleich einen Bogen darum machen. Macht sich dieser Umerziehungseffekt jetzt auch in der Fußgängerzone bemerkbar? Vieles spricht dafür, dass die Menschen seit den Umbauarbeiten die Innenstadt meiden und bislang auch nicht wieder gekommen sind. Besonders das Umland scheint sich zurückzuhalten. 

Augsburgs gute Stube schreckt derzeit eher ab

Viele dachten, 2014 werde alles besser. Wird es aber nicht. Die MAN-Kreuzung nervt viele, die in Richtung Innenstadt fahren wollen. Satte zwei Jahre wird hier noch gebaut - länger als der Kö gebraucht hat. Und der Rathausplatz - Augsburgs "feine Stube" - sieht derzeit mehr als abschreckend aus. Weite Teile dienen seit Jahren als Abstellplatz für Baustellenfahrzeuge und Materialien. Auf der anderen Seite verläuft eine autobahnähnliche Teerspur quer über den Platz. Um den Platz herum: Alles eine große Baustelle, die Läden erreichen Kunden erneut nur über die Behelfs-Brücken. Die Aussage, die Touristen oft zu hören bekommen, erhält damit eine ganz neue Bedeutung: Augsburg hat mehr Brücken als Venedig...
Was also tun? Abwarten, bis alles vorbei ist? Ja. Könnte man. Aber ist es dann nicht vielleicht zu spät? Hat man dann möglicherweise eine rausgeputzte Innenstadt ohne Kunden? Die neue Stadtregierung will gegensteuern. Der Handel klagt, er brauche die Autofahrer und die bräuchten in erster Linie gute Zufahrten und günstige Parkplätze. Deshalb will man die Semmeltaste für kostenloses Parken wieder auf 30 Minuten ausweiten und in der Früh und Abends keine Parkgebühren mehr kassieren. Zudem soll ein neues Parkhaus in der Innenstadt kommen. So steht es im Koalitionsvertrag. Die Grünen sind bei diesen Plänen übrigens nicht dabei. Sie wollen den Autoverkehr in der Innenstadt eher einschränken. Aber deshalb gibt es ja in Augsburg das Novum von zwei Koalitionsverträgen... Auch an einer erneuten gut gemachten Werbekampagne für die City wird die Stadt nicht vorbei kommen. 

Presslufthämmer dominieren, aber die Hoffnung bleibt

Es werden harte Zeiten für die Händler, keine Frage. Hat die Augsburger Innenstadt trotzdem Zukunft? Ja, hat sie. Denn sie hat durchaus Charakter. Die Mehrheit der Geschäfte sind nicht die Großfilialisten, sondern Inhabergeführte Läden, die es so sonst nirgendwo gibt. Gemeinsam mit den bekannten Ketten stehen sie für ein breites Angebot. Am meisten macht den Händlern der Online-Handel zu schaffen. Studien zeigen jedoch: Wenn Kunden künftig selbst fürs Zurückschicken von Waren zahlen müssen, will ein Großteil sein Kaufverhalten ändern. Womöglich klingelt der Zalando-Bote dann deutlich seltener. Auch viele kleinere Geschäfte haben die Zeichen der Zeit erkannt und setzen auf eine Kombination aus stationärem Handel und Internet. 
Das kann funktionieren, wenn nicht die zahllosen Bagger und Presslufthämmer den Kunden dauerhaft die Lust auf die City vermiest haben. Es wäre schade.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Der Nachfolger der Könige - Horst Seehofer in Gersthofen

Die Frage der Fragen kommt gleich zu Beginn. Von meinem Sitznachbar an seinen Kumpanen. "Wieso gibt's da jetzt kein' Marsch ned? Früher gab's da immer an Marsch!" Gemeint war der Einzug des Ministerpräsidenten in die Halle. Er kommt halt einfach rein, weder pompöse Musik vom Band noch eine Untermalung durch die örtliche Blaskapelle erklingt. Das stört nicht, ist aber untypisch für einen, der wenig später von "meinen Vorgängern, den bayerischen Königen" spricht.
Weder Krone, noch Zepter, nur Seehofer. Und Markus Ferber. Das ist das Konzept von "Seehofer direkt", mit dem er derzeit durch den Freistaat zieht. Das ist insofern wohltuend, als dass endlose Reden und Monologe vermieden werden und zumindest ein Hauch Interaktion und Dialog durch die gut besuchte Stadthalle weht. Die Fragen der Besucher - fast alle eingefleischte CSU-Mitglieder - sollen im Mittelpunkt stehen. Die Gefahr, die dabei immer besteht, wird auch in Gersthofen schnell sichtbar: Viele stellen keine Fragen, sie halten Referate oder geben teils wunderliche Statements ab. Stellenweise wissen Ferber und Seehofer gar nicht, worauf sie antworten sollen.
Am prägnantesten äußert sich noch die Dame, die sich selbst als "einfache Hausfrau" vorstellt und wissen will, für was diese AfD denn so stehe. Im Freundeskreis spreche man oft darüber - "und ich sage Ihnen, wir haben einen außerordentlich großen Freundeskreis!" Seehofer lächelt, Ferber antwortet.

Die Stimmung im Saal ist gut. Seehofer sei "subbrr drauf", bestätigen die Besucher an dem Tisch, wo vorher die ausbleibende Marschmusik kritisiert wurde. Seehofer und Ferber machen nochmal klar: Ja zu Europa! Das "Aber", das danach kommt, ist jedoch recht groß. Die EU solle sich um die großen Probleme kümmern - Ukraine, Klimawandel, Flüchtlingsströme - aber nicht um die Wärmeplatten von Kaffeemaschinen, Ölkännchen beim Italiener oder Glühbirnen. Die EU-Kommission soll massiv verkleinert werden, wenn es nach der CSU geht. Kritikern aus der CDU empfiehlt Ferber, "einach mal die europäischen Verträge zu lesen. Dort ist das eindeutig so formuliert."
Auch um Regionales geht es dann noch. Die viel diskutierte Stromtrasse durch Bayern mit dem Endpunkt in Meitingen im Landkreis Augsburg werde es mit ihm nicht geben, so Seehofer. "Wir haben doch nicht die Energiewende eingeleitet, um dann eine Leitung zu bauen, damit die Sachsen-Anhaltiner ihren Kohle-Strom loswerden."
Als es gerade keine bahnbrechenden Fragen mehr gibt, wird der FC Augsburg gepriesen (Seehofer: "Weinzierl ist ein hervorragender Trainer!") oder die Erfolge bayerischer Sportler bei Olympia ("Fast alle Medaillen-Gewinner kommen von hier!").
Markus Ferber liefert gegen Ende noch ein Hauptargument, warum man die CSU und damit ihn wählen soll. "Ich bin der Einzige aus der Region, der eine Chance hat, ins Parlament gewählt zu werden!" Da hat er recht. Die anderen Kandidaten aus der Region, die zuvor noch jubelnd begrüßt wurden und artig ins Publikum winkten, wirken dennoch leicht irritiert.

Seehofer und CSU-Spitzenkandidat Ferber können nicht gut miteinander. Sagt man. In Gersthofen spielen sie sich auf der Bühne die Bälle eigentlich ganz gut zu, auch wenn der Ministerpräsident den Europapolitiker das ein oder andere Mal etwas auflaufen lässt. Aber er ist nun mal der Boss. Der Boss sagt dann auch, dass er Markus Ferber schon zwei Mal als Minister nach München holen wollte, der habe aber abgesagt. So etwas habe er auch noch nie erlebt. Jetzt lächelt Ferber. Womöglich ist die Geschichte frei erfunden, womöglich hatte Ferber aber auch keine Lust auf Seehofers legendäre Maßregelungen seiner Minister am Kabinettstisch.
Auch die direkten Mitarbeiter Seehofers haben stellenweise wenig zu lachen. Als Seehofer eintrifft, stürmt eine Frau auf ihn zu, übergibt ihm einen Brief mit einem vermutlich weltbewegenden Anliegen und kritisiert, sie habe auf ihr erstes Schreiben keine Antwort erhalten. Seehofers Miene verfinstert sich, er blickt zu seinem Mitarbeiter. "Wie kann das sein? Das gibt es nicht, dass Sie keine Antwort erhalten. Das ist ein Unding." Böser Blick zum Mitarbeiter, der den Brief mittlerweile entgegen genommen hat, von der Frau, ihrem Anliegen und einer ausbleibenden Antwort natürlich ebenso wenig weiß wie der Ministerpräsident. Aber der ist der Boss.

Im anschließenden Interview für TV und Radio wird Seehofer die Frage gestellt, was Europa von Schwaben lernen könne. Seehofer überlegt nicht lange: "Alles." Und lächelt.



Horst hat viel vor mit Europa - schon seine Vorgänger, die Könige, seien europaorientiert gewesen, sagt er.

Freitag, 18. April 2014

"Kommunalpolitische Brillanz": Günstiges Parken, neues Maxfest und Kleingärten


So ein bisschen hatte man ja schon gehofft, dass die Unterzeichnung der Koalitionsvereinbarungen in Augsburg pompös verlaufen würde, mit lautstarker Trompeten-Musik, den Augsburger Domsingknaben, Glockengeläut vom Perlachturm, aufsteigendem weißen Rauch und großen Reden. Nun, immerhin Reden gab es, wenn auch keine großen. CSU-Routinier Bernd Kränzle preschte vor und sprach plakativ von der "Geburtsstunde kommunalpolitischer Brillanz". Die Messlatte für die nächsten sechs Jahre wäre damit schon mal weltrekordverdächtig hoch gelegt.

Der Rest fiel im Sitzungssaal des Rathauses eher bodenständig aus. CSU, SPD und Grüne gaben sich harmonisch und legten dar, warum es für Stadt und Parteien gut sei, ein Dreier-Bündnis einzugehen. Auch jetzt werden Kurt Gribl und Stefan Kiefer wohl keine Busenfreunde, die sich jeden Abend im Ratskeller oder ihrem Wohnviertel Pfersee bei ein paar Bier Männergeschichten erzählen. "Das ist in der Politik wie innerhalb der Verwandtschaft, wo sich manchmal Zufallsbekanntschaften ergeben. Wichtig ist, dass man kooperiert und gemeinsam Probleme löst", sagt Kiefer. Klingt nicht nach großer Liebe, aber das muss und soll eine solche Koalition ja gar nicht sein.

Kurt Gribl wollte eine breite Mehrheit, die hat er jetzt. Sie ist sogar so breit, dass es nicht schlimm ist, wenn die Grünen nicht alle Entscheidungen mittragen. Deshalb auch zwei Verträge: Einer, den alle drei Parteien unterzeichneten und einer zwischen CSU und SPD.
Darin geht es um bahnbrechende Pläne wie die Schaffung neuer Kleingärten in der Stadt. Aber auch um tatsächlich Interessantes:
Die CSU setzt ihr Wahlversprechen durch und macht das Parken in der Stadt günstiger. Die Semmeltaste wird wieder auf 30 Minuten ausgeweitet und ein Parkticket muss man erst ab 9.30 Uhr ziehen. Zudem soll geprüft werden, ob am Magesberg ein neues Parkhaus gebaut werden kann. Den Ansichten der Grünen widerspricht das komplett, deshalb ist dieser Punkt auch nur in  der SPD/CSU-Vereinbarung zu finden.
Das Maxfest soll 2015 wieder kommen! Es wird dann aber einen anderen Charakter aufweisen, wegen sicherheitsrelevanter Aspekte, wie es heißt. Immerhin hatte die Stadtverwaltung beim geplatzten Maxfest 2011 mit einem völlig unrealistischen Forderungskatalog die Muskeln spielen lassen und eine kurzfristige Absage aus genau diesen Gründen durchgesetzt. Deshalb wird es wohl eine Ausweitung des Fests geben, möglicherweise auf die gesamte Innenstadt oder verschiedene, größere Schauplätze.
Die sanierungsbedürftigen städtischen Bäder will man zu den Stadtwerken schieben. Diese sollen dann für Betrieb und Renovierung aufkommen. Preiserhöhungen soll es aber nicht geben. Also anders als jedes Jahr beim Öffentlichen Nahverkehr...
Lange war es still um den Fünffingerlesturm. 2007 noch ein großes Thema, dann in der Versenkung verschwunden. Die heiß diskutierte Treppe steht dort halb fertig und keiner traut sich ran. Jetzt holt sich die Politik das Thema wieder auf die Agenda. Ziel: Die Treppe soll nicht fertig gebaut, sondern eher entfernt werden. Das aber wiederum nur im Einvernehmen mit allen Beteiligten, also auch der Alt-Augsburg-Gesellschaft, die mit der Treppe den Turm öffentlich zugänglich machen wollte. Wann die unendliche Geschichte ein Ende hat, ist also noch nicht absehbar. Die meisten hatten den Turm inklusive Treppe wohl ohnehin bereits vergessen...
Die Großprojekte gehen logischerweise weiter: Die Innenstadt soll fertig umgebaut werden (Fugger-Boulervard zwischen Kö und Theater), Theater-Sanierung, Hauptbahnhof-Umbau und ein groß angelegtes Sanierungsprogramm für die Schulen sollen kommen. Der neue Sozialreferent und dritte Bürgermeister Stefan Kiefer schreibt sich zudem bezahlbares Wohnen in Augsburg auf die Fahnen.

Auch die Referenten sind soweit alle benannt. Bei der künftigen, breiten Regierungsmehrheit sollte es keine Wahl-Pannen geben wie 2008. Zudem ist OB Gribl mittlerweile in einer anderen Position und konnte seine Wunsch-Referenten durchsetzen. In seiner ersten Amtszeit wurde schnell klar, dass auf einigen Positionen falsch aufgestellt wurde.
Eva Weber wird deshalb zweite Bürgermeisterin und Doppel-Referentin und damit für ihre gute Arbeit und ihr überragendes Wahlergebnis belohnt. Reiner Erben übernimmt das neue Referat für Umwelt und Integration und löst Rainer Schaal ab, der so etwas wohl schon ahnte und sich in den Urlaub auf die Kanaren verabschiedet hat. Dass Baureferent Merkle und Schulreferent Köhler bleiben, war ohnehin für die CSU nicht verhandelbar. Kulturamtsleiter Thomas Weitzel folgt auf Peter Grab als Kulturreferent - ohne die zunächst geplante Ausschreibung. Für eine Überraschung sorgte anfangs die SPD, als durchsickerte, dass Fraktionsgeschäftsführer Dirk Wurm neuer Referent für Ordnung und Sport werden soll. Führende CSU-Politiker und auch viele in der SPD haben dagegen große Vorbehalte. Mitglieder des Dreier-Bündnisses sind sich sicher, dass er von allen Referenten am 2. Mai das schlechteste Wahlergebnis einfahren wird. Im Amt des Ordnungsreferenten folgt er übrigens seinem Onkel: Alt-Bürgermeister Klaus Kirchner.







Montag, 31. März 2014

JVA Landsberg: Der Sternendieb wartet auf Uli

Frau Groß wirkt nett. Mit ihr würde man sich gerne auch mal zum Kaffee treffen und über die Nachbarn, die Kollegen oder das TV-Programm lästern. Frau Groß ist aber nicht zum Kaffee trinken hier. Sie ist die Leiterin des Landsberger Gefängnisses und hat die Aufgabe, 156 Journalisten aus ganz Europa die JVA zu zeigen, in der bald Uli Hoeneß sitzen wird. Offiziell heißt das dann "Informationstag".

Auf den ersten Blick wirkt das Gefängnis wie ein in die Jahre gekommenes Schullandheim. Erst mit der Zeit nimmt man wahr, was das eigentlich Beklemmende ist: Stets ist man von meterhohen Mauern und Stacheldraht umgeben. Ein Blick aus dem Fenster ist nicht möglich, ohne Gitterstäbe vor der Nase zu haben. Eine JVA ist eine Stadt in der Stadt. Es gibt 17 Betriebe im Landsberger Gefängnis. Von der Wäscherei und der Bäckerei über die Metzgerei bis hin zur Kfz-Werkstatt. Dort kann übrigens jeder sein Auto hinbringen, die Werkstatt ist ein ganz normaler Meisterbetrieb, in dem zwischen 7 und 15.30 Uhr Häftlinge arbeiten. Die Werkzeuge werden jeden Abend nachgezählt. Nur damit keiner auf dumme Gedanken kommt...

Es besteht Arbeitspflicht für die Insassen, Faulenzen gilt nicht. Akademiker haben dabei allerdings das Nachsehen, denn Think Tanks, hippe Werbeagenturen oder Architekturbüros gibt es in der JVA als Arbeitgeber nicht. Der Durchschnittslohn beträgt am Tag satte 11 Euro. In schicke Anzüge brauchen die Häftlinge das aber nicht zu investieren, denn in der JVA ist die Kleiderordnung festgelegt: Das Sträflingsoutfit in dezentem dunkelblau ist Vorschrift.

Mehrmals die Woche besteht die Möglichkeit, Sport zu treiben. Es gibt mehrere Fußball-Teams, auch spezielle Ü40-Mannschaften. Neuankömmlinge dürfen nur gleich mitmachen, wenn ein Platz frei ist. Ansonsten kommen sie auf die Warteliste. Und was wäre, wenn - sagen wir mal - ein prominenter Ex-Fußballer in den Knast kommen würde, dürfte der dann eventuell als Manager oder Trainer seiner Mannschaft agieren und eine unschlagbare Gefängnis-Truppe formen, die sich ohne Niederlage den Titel sichert? "Nein", schüttelt Frau Groß den Kopf. Solche Aufgaben seien einzig und allein dem "Sportbeamten" vorbehalten.

Um 5.50 Uhr werden die Häftlinge in Landsberg durch ein lautes Signal freundlich, aber bestimmt geweckt. Das Abendessen holen sie sich schon um 15.40 Uhr. Da das aber ohnehin nur eine Brotzeit ist, nehmen es die Insassen mit auf die Zelle und speisen dort wann sie mögen. Die Hauptmahlzeit gibt es Mittags. Heute stand Schinkennudeln mit Salat auf dem Speiseplan. Das Essen sei ordentlich, hört man. So ordentlich, dass es neuerdings die Regel gibt: Jeder darf sich nur ein Mal anstellen. Etliche Hungrige hatten vor geraumer Zeit mehrmals aufgeladen, was dazu führte, dass Nachzügler gänzlich leer ausgingen. Die Freude darüber hielt sich bei ihnen in Grenzen.

In der Gefängnis-Bücherei derzeit sehr angesagt: Star Wars Episode 1 und - irgendwie passend - der "Sternendieb" von Colin Greenland.

Die Zellen selbst sind winzig, acht Quadratmeter, die Matratze ist hart. In der Zelle, die ich besichtige, hängt ein selbst gemachtes Bild an der Wand: Der Abdruck von Kinderhänden, darüber steht "Papa, wir lieben dich". Daneben hängen ein paar nackte Frauen aus dem Playboy.
Hoeneß wird anfangs übrigens in einer Zweier-Zelle liegen. Das sei für Neuankömmlinge normal und jeder Gefangene werde gleich behandelt.

Anschließend Pressekonferenz. Man sieht namhafte Reporter wie den Afghanistan-Erfahrenen Steffen Schwarzkopf. Die Mikro-Situation ist nur unzureichend gelöst, weshalb zig Reporter sich vor den beiden Boxen drängen, um ihr Mikro davor zu halten und aufzunehmen. Als dann klar ist, dass eine Box nicht funktioniert, bricht vor allem bei den TV-Jungs Panik aus. Doch alles wird gut, Frau Groß erzählt nach dem offiziellen Teil alles nochmal für die Radio- und TV-Teams.

In der JVA Landsberg saß ja auch bereits ein gewisser Adolf Hitler. Seine Zelle existiert nicht mehr. Sie ist heute einer der Betriebe.

Nach über drei Stunden haben die Journalisten alles gesehen und alle Fragen  - tatsächlich waren kaum blöde Fragen bei der Pressekonferenz dabei - gestellt. Jetzt öffnet sich das schwere Eisentor, die Journalisten dürfen wieder nach draußen. Viele ziehen weiter zum stattlichen Haupteingang, um dort noch eine Anmoderation für ihren Beitrag zu sprechen. Das Eisentor geht wieder zu. Die 500 Insassen bleiben. Um 15.40 Uhr gibt es Abendessen.


Montag, 17. März 2014

Wahl-Bilanz: Hypnose-Blicke und schwarz-grünes Abtasten

Eigentlich hatte ich den 30. März schon als Arbeitstag im Kalender stehen. Eine Stichwahl in Augsburg galt als durchaus wahrscheinlich. Seit gestern Abend ist klar, dass ich diesen Tag auf der Couch, im Café oder sonstwo verbringen kann.  Und 200.000 Wählerinnen und Wähler ebenso.

Der Wahlkampf selbst war für Journalisten eher mühsam, denn die griffigen Themen gab es schlicht und einfach nicht. Der Kö ist fertig und der Verkehr läuft passabel, das Eisstadion ist jetzt (zum großen Teil zumindest) erneut umgebaut und kommt gut an, auf der einspurigen Friedberger Straße blieb der Verkehrskollaps aus und die Baustellen werden langsam weniger, auch wenn neuerdings eine Art A8 über den Rathausplatz verläuft. Kein leichter Job für die Opposition also. Acht Herausforderer waren dann im Endeffekt sogar positiv für den OB, da sie sich gegenseitig die Stimmen für eine mögliche Stichwahl genommen haben.

Jetzt also dann die Bildung der neuen "Stadtregierung". Kurt Gribl will mit allen sprechen - außer der Linkspartei und der AfD. Mit wem zuerst? Das komme schlicht und einfach darauf an, wer wann Zeit habe, so der OB. Von CSU-Verantwortlichen hört man oft das Wort "Stabilität", wenn es um ein neues Bündnis geht. Das stabilste hätte man zweifellos mit der SPD. Eine Augsburger GroKo also. Mit Gribl als OB und Kiefer als Bürgermeister. Die Abneigung, die beide füreinander empfinden, wäre wohl überwindbar. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten: Wie wäre es mit Schwarz-Grün? Was in München schon lange diskutiert wird, könnte auch in Augsburg zur Sprache kommen. Allerdings nicht als Zweier-Bündnis, ein dritter Partner müsste mit ins Boot. Wieder Pro Augsburg? Nicht zwingend. Die CSM wäre ja auch noch da. Bei den Grünen entscheiden am Mittwoch die Mitglieder über das weitere Vorgehen. Bleibt das Personal und die künftige Aufteilung der Referate. Die CSU-Referenten Eva Weber, Hermann Köhler und Gerd Merkle gelten als gesetzt, auch Rainer Schaal dürfte keine allzu schlechten Aussichten haben. Sozialreferent Weinkamm dagegen ist ein Wackelkandidat. Auch mit den Referenten will Gribl bald das Gespräch suchen. Fehlgriffe wie 2008 die Herren Böhm und Bubmann sollen vermieden werden.

Diejenigen, die wählen waren, haben immerhin fleißig von ihrem Recht Gebrauch gemacht, Stimmen zu verteilen. Und haben die "Wahlvorschläge" der Parteien dabei stellenweise ganz schön durcheinander gewirbelt. Dass sich Leo Dietz bei der CSU wieder massiv nach vorne arbeiten würde, fällt auf, kommt aber wenig überraschend. Erstaunlich ist dagegen der sensationelle Aufstieg des Inklusions-Aktivisten Benedikt Lika um 26 (!) Plätze auf Rang 9. Dass es auch in die andere Richtung gehen kann, musste Florian Zach erfahren, der von 18 auf 32 runtergewählt wurde. Bei der SPD macht die stets gut gelaunte Siglinde Wisniewski einen Sprung von 8 auf 4. Das Ergebnis von Pro Augsburg ist enttäuschend, das Ergebnis von Anna Tabak ist dennoch eine Überraschung. Sie springt von 9 auf 5 und hat durchaus noch Chancen auf ein Stadtratsmandat. Ein Kollege meinte kürzlich, ihr Blick auf den Plakaten wirke hypnotisierend. Vielleicht lag's daran. Dass Wahlplakate eben doch etwas bringen, sieht man auch bei der CSM. Kinan Salameh verpasst zwar den Sprung in den Stadtrat, arbeitet sich aber von der 19 uf die 6 vor. Etwas traurig bin ich zugegebenermaßen, dass meine Lieblings-Kandidaten, die ich für eine Reportage begleitet habe, den Sprung verpasst haben (Ich hoffe, es lag nicht daran...): René Sack (CSU) und Ingrid Schaletzky (SPD). (Das Endergebnis liegt übrigens noch nicht vor, Stand 19 Uhr 17.03.14)

Bleibt letztlich noch der Plakat-Dschungel in der Stadt: Mit gutem Beispiel geht der wohl künftige Stadtrat Peter Schwab voran, der gestern Nacht noch sämtliche Plakate von sich eingesammelt hat. Bravo!





Samstag, 15. Februar 2014

Wie auf der Dult, nur umsonst: Parteien im Wahlkampf-Endspurt


"Darf's für drr kloine Bua o no was sei?", schallt es aus dem mobilen Stand. Es ist so ein bisschen wie auf der Dult, wenn man an einem Samstag vor der Wahl durch Augsburgs Innenstadt läuft. Auch die feilgebotene Ware ähnelt sich: Essbares (Müsliriegel, Schokolade, Bonbons), Trinkbares (Kaffee, sogar mit Milch und Zucker) oder Krimskrams (Sattelschoner fürs Rad). Nur: Im Gegensatz zur Einkaufsstraße zwischen Vogel- und Jakobertor gibt's das derzeit alles kostenlos, umsonst und sogar gratis. Von den Parteien.

Zur Freude einiger Schnorrerinnen und Schnorrer in der Stadt. "Es gibt schon auch unverschämte Leute", sagt ein Kandidat für den Stadtrat, dem eine resolute Dame gerade zielstrebig den Präsentekorb geleert hat und sich freundlich mit den Worten verabschiedet, nun sei man für das Wochenende versorgt.

Anschließend müssen die ausgeschwärmten Lokalpolitiker die Fußgängerzone kurzzeitig räumen, ein dicker Jeep rollt nämlich laut brummend durch die Annastraße. Ein namhafter Stadtratskandidat winkt bei heruntergelassenem Fenster gut gelaunt heraus. Er sei auf dem Weg zum Infostand (in der Fußgängerzone) und freue sich über das schöne Wetter.

Kaum eine Partei, die an diesem Tag nicht in der City vertreten ist und das neue Pflaster nicht nutzt, um etliche Kilometer zurückzulegen. Auch die beiden aussichtsreichsten Kandidaten auf den OB-Sessel sind vor Ort und führen zahlreiche Gespräche.

Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich, dass Kandidat XY bei kaum einem Infostand dabei sei, aber der ruhe sich nun mal auf seinem guten Listenplatz aus.
Als Kandidat YZ feststellt, dass sein Gesprächspartner in Augsburg gar nicht wahlberechtigt ist, wird dieser freundlich, aber bestimmt gebeten, die eben erhaltenen Kugelschreiber gefälligst wieder herzugeben. Eventuell könne man noch einen Stift des Spitzenkandidaten organisieren, der habe mehr Material zur Verfügung. 
Als Kandidat xx einen zweideutigen Spruch ablässt, weist ihn seine Parteifreundin missbilligend darauf hin, dass sie ihn nun eigentlich nicht mehr wählen könne und deshalb die Äußerung geflissentlich überhöre.
Nur selten kommen Menschen vorbei, um ihren geballten Frust loszuwerden. So wie jener Herr, der dem Stadtratskandidaten ins Gesicht brüllt "Tunnel statt Chaos!!!!!" und anschließend weiter seines Weges geht, als wäre nichts gewesen, den engagierten Politiker irritiert zurücklässt und sein Begehr nicht weiter ausführt.

Seit dem Sommer sind die Parteien im Dauerwahlkampf und wenn Ende März feststeht, wer Oberbürgermeister in Augsburg wird, sind viele ehrernamtliche lokale Kandidaten froh, wenn dieser Marathon ein Ende findet. Was sie tun werde, wenn die Wahlen vorbei sind, wird eine Kandidatin gefragt. Sie zögert. Schließlich: "Die Wohnung aufräumen."









Donnerstag, 16. Januar 2014

Ziemlich beste Freunde


Ich mag René Sack. Er ist für mich ein guter Freund und Begleiter geworden. Wir sehen uns meistens zwei Mal am Tag. In der Früh um sieben Uhr und gegen 17 Uhr erneut. Dass sich bei René die emotionalen Regungen in Grenzen halten, egal was ich erzähle, darf dabei nicht irritieren. Egal ob ich jammere nach einem harten Tag oder ob ich euphorisch das Ergebnis einer Recherche anpreise, er schaut immer gleich. Denn: René Sack blickt auf mich herab von zahlreichen Wahlplakaten am Straßenrand. Ich kenne ihn nicht persönlich, doch durch seine Omnipräsenz gehört er praktisch zur Familie. Wobei, doch, ich weiß durchaus einiges von meinem Lieblings-Politiker mit der markanten Brille: Zunächst, dass er definitiv auf zack ist. Denn sonst würde er das ja nicht auf seine Plakate schreiben. Zudem ist er leitender Angestellter, entnehme ich der Wahlkampfbroschüre. Und da er mir also schon so ans Herz gewachsen ist, wurde ich ebenso nervös wie er, als sein Handy letztens lautstark zu klingeln begann, während zwei Meter weiter der Ministerpräsident eine Rede hielt. Zum Glück ging alles gut.


René Sack ist einer der Kandidaten, die man auf den Plakaten in der Stadt derzeit fast öfter sieht als den amtierenden Oberbürgermeister. Die Liste einer Partei für die Kommunalwahl umfasst normalerweise 60 Männer und Frauen. Selbst bei den Volksparteien wird also ein Großteil ohne Mandat aus der Wahl hervorgehen. Auf kommunaler Ebene können Kandidaten nun aber auf der Liste nach vorne katapultiert werden. Die Kommunalwahl ist mehr als jede andere eine Persönlichkeitswahl. Bekanntheit ist alles. Deshalb investieren potentielle Stadträte in Plakate, obwohl viele von ihnen schon für die Kandidatur einen gehörigen finanziellen Eigenbeitrag leisten müssen. Aber wer in Zukunft vielleicht mal mitregieren will, muss erstmal in Vorleistung gehen: Plakate, Kugelschreiber oder die stets beliebten Luftballons. Und unter Umständen gibt es auch Hobby-Politiker, die einfach mal gerne ein Plakat von sich sehen wollen. Ist ja auch was Schönes. 

Mein neuer Kumpel René Sack steht auf Platz 39. Es wird also eng für ihn, er braucht jede Stimme. Morgen früh um sieben sehen wir uns wieder. Bis zum 16. März, jeden Tag.